Islamkonferenz: „Der Islam ist zahm“

Henryk M. Broder schreibt am 26.04.2012 folgenden Artikel in der WELTWOCHE zum Thema Islamkonferenz. Bitte lesen Sie auch die Einschätzung des New Yorker Gastestone Institute („German Islam Conference Ends in Failure“), deutsche Übersetzung hier: „Deutsche Islamkonferenz ist gescheitert“.

Keine Probleme!

» Vor sechs Jahren rief der damalige Innenminister Wolfgang Schäuble die Islamkonferenz ins Leben. Sein Nachfolger, Thomas de Maizière, führte sie weiter. Schäuble dient der Kanzlerin inzwischen als Finanzminister, de Maizière befehligt die Bundeswehr. Der jetzige Innenminister Hans-Peter Friedrich, seit März 2011 im Amt, ist nun für den organisierten Dialog zwischen der muslimischen Community und Vertretern von Bund, Ländern und Gemeinden zuständig. Jeweils fünfzehn Repräsentanten der einen und der anderen Seite sitzen sich an einem grossen Konferenztisch gegenüber und unterhalten sich – worüber sie sprechen, ist eines der bestgehüteten Geheimnisse der Berliner Politik.
Bei der letzten Sitzung, die von den Medien kaum noch wahrgenommen wurde, passierte etwas Unerwartetes: Die Teilnehmer einigten sich auf eine Erklärung zugunsten der Gleichberechtigung von Männern und Frauen und gegen häusliche Gewalt. Das war nicht viel, aber erheblich mehr als bei den vorausgegangenen Sitzungen, die ergebnislos endeten. Innenminister Friedrich, der bei seinem Amtsantritt verkündet hatte, der Islam gehöre nicht zu Deutschland («Dass aber der Islam zu Deutschland gehört, ist eine Tatsache, die sich auch aus der Historie nirgends belegen lässt»), gab sich betont zahm. Er sagte, Ursachen für Zwangsheirat und häusliche Gewalt seien «patriarchale Strukturen» und nicht der Islam als Religion.
Warum dann über sexuelle Selbstbestimmung und häusliche Gewalt auf der Islamkonferenz geredet wurde, wenn es sich um Probleme handelt, die mit dem Islam nichts zu tun haben, blieb ungesagt. Ausserdem wurde in der Erklärung der Islam als «weltoffene und tolerante Religion» definiert. Ohne dass irgend jemand die Frage stellte, warum man sich seit sechs Jahren zu einer Islamkonferenz treffen würde. Um über eine «weltoffene und tolerante Religion» zu diskutieren?
Obwohl es keine Probleme gibt, über die man reden müsste, wird die Islamkonferenz weitergehen. Das Thema der nächsten Sitzung wird in den Kulissen ausgehandelt werden.Könnte es Integration sein? Nein! Dafür gibt es seit 2006 den Integrationsgipfel im Kanzleramt. «
Erschienen in der Weltwoche vom 26.4.12 und auf http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/keine_probleme/
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Open Doors Weltverfolgungsindex 2012

Christen vor allem in islamischen Staaten bedroht

Lage der Christen hat sich in islamischen Ländern verschlechtert
Die Lage der Christen weltweit hat sich im vergangenen Jahr vor allem dort verschlechtert, wo der islamische Extremismus zugenommen hat. Das hat das christliche Hilfswerk „Open Doors“ erklärt. Am Mittwoch erschien dessen Weltverfolgungsindex 2012. Nordkorea führt die unrühmliche Rangliste zum zehnten Mal in Folge an.
Christen sterben in Nordkorea, Afghanistan, Saudi-Arabien, Somalia und Iran
Neben Nordkorea belegen ausschließlich islamisch geprägte Staaten die ersten Plätze der Rangliste, die anzeigt, in welchen Ländern Christen am stärksten verfolgt werden. Afghanistan steht an zweiter Stelle, es folgen Saudi-Arabien, Somalia und der Iran. Die Plätze sechs bis zehn belegen die Malediven, Usbekistan, der Jemen, der Irak und Pakistan. In den Ländern des „arabischen Frühlings“ wird sich aller Voraussicht nach die Lage der Christen nicht verbessern, stellt „Open Doors“ fest.
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Machen Sie mit!

Erheben Sie mit uns Ihre Stimme für verfolgte Christen!

Regelmäßig machen wir auf eine stärker werdende weltweite Verfolgung von Christen und anderen Minderheiten aufmerksam. Wir wollen Zeichen setzen für die Glaubensfreiheit - und den Christen öffentlich beistehen. Gemeinsam treten wir ein für Gerechtigkeit. Wir beten für bedrängte Minderheiten – und auch für deren Verfolger. „Wir vergessen euch nicht!“ Wenn Sie uns in diesem Anliegen unterstützen oder bei uns mitarbeiten wollen, senden Sie und gern eine eMail.
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Kundgebung für verfolgte Christen in Hannover

Schweigen ist das falsche Zeichen

Am 18. Dezember fand in Hannover eine Kundgebung für verfolgte Christen und bedrohte Minderheiten statt, die von der Bürgerinitiative „Bürger für Wahrheit und Dialog“ (BfWD) in Hannover initiiert und von vielen Organisationen* unterstützt wurde.
Die Kundgebung begann um 18 Uhr, nachdem sich eine Gruppe von etwa 50 Leuten aus verschiedenen Ländern und Altersgruppen am Schiller-Denkmal in Hannover-Mitte versammelt hatte. Allesamt waren gerüstet mit fröhlicher – wenn auch ernster – Stimmung, warmer Kleidung, informativen Transparenten, brennenden Kerzen und bunten Laternen. Begleitet von der Polizei zog die ruhige Mannschaft die Georgstraße entlang bis zum Opernplatz. Dabei wurden Informationen verteilt und einige neugierige Zuschauer schlossen sich der Gruppe an.
Sprecher am Opernplatz waren Jörg Haller (Israelfreunde Norddeutschland und BfWD), ein bekannter Sprecher von Open Doors (aus Sicherheitsgründen Name entfernt), Bischof Anba Damian von der Koptischen Kirche in Deutschland, Pastor Michel Youssif (Ägypten) von der Landeskirchlichen Gemeinschaft Edenstraße, Friedemann Grabs (BfWD) und Siamak Aminmansour (HMK).
Es wurde auf die furchtbare Lage verfolgter Christen weltweit aufmerksam gemacht, die unter kommunistischen Diktaturen oder in islamischen Ländern leiden. Insbesondere die Lage der koptischen (ägyptischen) und iranischen Christen wurde durch die Augenzeugenberichte sehr deutlich. Einige Redner machten aufmerksam darauf, was es bedeutet, als Christ in diesen Ländern zu leben und ständige Bedrohungen, Ängste, Unfreiheit, Gefängnis und Gewalt respektive Folter zu ertragen. Für uns deutsche Christen ist dies alles nur sehr schwer vorstellbar. Die Kopten beispielsweise sind oft moslemischer Willkür ausgesetzt, die Polizei schaut aber oft weg oder unterstützt gar die Täter.
Die Fluchtbewegungen aus dem Irak bestehen aus einem weitaus höheren Prozentsatz an Christen als ihr Bevölkerungsanteil es hergibt. Und: Fluchtbewegungen existieren fast ausschließlich in sogenannte christliche Länder und nicht aus diesen heraus. Erstaunlich war dann auch die Klarheit, mit der verfolgte Christen an ihrem Glauben festhalten und eine lebendige Beziehung zu Jesus leben. Für sie bedeutet es oft, (fast) alles aufzugeben. So war dann auch klar, dass ihre Bitte an uns nicht nur darin besteht, sie finanziell zu unterstützen, sondern vor allem, für sie zu beten und ihnen Zeichen zu senden, dass sie nicht vergessen sind.
Einen herzlichen Dank an alle, die sich die Zeit genommen haben, unseren Geschwistern ein Zeichen zu geben, dass sie NICHT VERGESSEN SIND! Wir hoffen auf eine weitere gute Zusammenarbeit für Menschenrechte, für Frieden, Freiheit und Nächstenliebe im Jahr 2011!
Auszug aus der Rede von Jörg Haller (Israelfreunde Norddeutschland):

»   Sehr geehrte Damen und Herren, der Bundestag hat am gestrigen Morgen die Regierung aufgefordert, sich weltweit für Religions- und Glaubensfreiheit einzusetzen. Es lässt sich nicht vermeiden, auf diese Debatte im Bundestag zum Thema Religionsfreiheit hinzuweisen. Ich erwähne dies, weil sich hier Gräben auftun, wie einerseits die Wahrung von Minderheiten, die weltweite Christenverfolgung und auch die Gefahr einer politischen Islamisierung in Deutschland und Europa eingeschätzt bzw. negiert wird.
Die CDU/CSU hat unter der Führung von Volker Kauder einen sehr akzeptablen und relativ deutlich formulierten Antrag verfasst, der sich für die verfolgten Christen weltweit einsetzt. Gleichzeitig haben aber SPD und Grüne ihre eigenen “Anträge zur Religionsfreiheit” eingebracht, die in meinen Augen sehr unverständlich und nicht hinnehmbar sind.
Wenn fast 90 % der weltweit verfolgten Minderheiten Christen sind, und ebenso 90 % der Verfolger islamistischen Hintergrund haben und dieses dann sehr zurecht thematisiert wird, hat die SPD-Fraktion nichts besseres zu tun, in diesem Zuammenhang eine Warnung vor “Islamophobie” auszusprechen, ganz so, als seien Kirchenbrände, Hauszerstörungen, Schläge, Peitschenhiebe, Enthauptungen und schlimmste Verfolgungen, denen oft Christen weltweit insbesondere in islamischen Ländern ausgeliefert sind, eine Bagatelle und bloß nicht ausdrücklich zu berücksichtigen oder ernst zu nehmen.
Wir sind nicht gegen Muslime – im Gegenteil wir sind immer FÜR den Menschen – jeder Mensch hat nach dem Grundgesetz die gleiche Würde [und nach meiner Bibel liebt Gott auch ALLE Menschen]. Wenn nun bestimmte Dinge nachweislich von einem radikalen Islam ausgehen, dann machen wir dafür nicht die Masse der Muslime mitverantwortlich, die großteils zu unseren Freunden zählen. Aber man kann nicht im gleichen Atemzug eine Verfolgung von Muslimen oder gleich gar Ausländerhass unterstellen – sondern die tatsächlichen Dinge gehören zunächst ohne bösen Hintergedanken so ausgesprochen, wie sie auch der Realität entsprechen, und nicht die Wahrheit gleich von Anfang zu negieren oder auf den Kopf zu stellen.
Leider setzte aber die Fraktion der Grünen noch eins drauf, was einem verdrehten Denken gleichkommt, das wir leider aus der deutschen Vergangenheit zu Genüge kennen. So heißt es bei den Grünen: “ein besonderer Schutz für christliche Minderheiten würde Mitglieder oder Anhänger religiöser Minderheiten diskriminieren”. Liebe Freunde, diese Umkehrung ist ein Schlag ins Gesicht für die ohnehin schon verfolgten Christen!
Wenn mehrheitlich radikale Muslime grundlos Christen verfolgen – und man dies dann anspricht – dann kann dies zunächst niemals mit der Diskriminierung etwa des Islam oder gar der Täter einhergehen! Volker Beck und Co. verschweigen, dass es kein einziges Land gibt, in dem Muslime unter Verfolgungen in diesem Ausmaß leiden müssen. Hier handelt es sich um 180 Grad-Verkehrung der wahren Verhältnisse.
Positiv ist, dass die CDU/CSU sich mit diesem Antrag gegen Christenverfolgung durchgesetzt hat, auch wenn die Politik selbst in Deutschland meiner Meinung nach keine ausreichenden oder auch umstrittene Maßnahmen in Sachen Integration, Schulunterricht und Einwanderung ergreift. Denn eines passt nicht zusammen: Wenn in Deutschland einem radikalen Islam durch die Hintertür in vielen Fällen der Weg geebnet ist, und gleichzeitig setzt sich die Politik dann für die in der Welt verfolgten Christen ein – das beides passt so nicht zusammen.
Wenn in etwa 54 von 57 islamischen Ländern das Menschenrecht auf Religions- und Glaubensfreiheit nicht existiert oder in Frage gestellt wird, wenn Frauen überwiegend als Menschen zweiter Klasse behandelt werden, wenn das Recht auf freie Meinungsäußerung mit Gefängnisaufenthalt belohnt wird, wenn es kein Gefängnis ohne Folterknechte gibt, wenn es in diesen 54 von 57 islamischen Ländern keinen einzigen wirklich frei gewählten Bürgermeister gibt, und keine wirkliche Glaubens- und Meinungsfreiheit, so kann man nur sagen, ich warne an dieser Stelle davor, die negativen Kräfte eines etablierten Islam, wie auch immer, zu unterschätzen, der nicht nur in allen theologischen Kernbotschaften der Bibel um 100 % widerspricht, sondern auch in entscheidenden Stellen des Grundgesetzes.
Aber das Thema ist noch weit umfassender. An dieser Stelle muss nun auch die Forderung an die Vereinten Nationen und den UN-Menschenrechtsrat erfolgen, dem Versuch zu widerstehen, das Recht auf Religionswechsel, wie in Artikel 18 der Allgemeinen Menschenrechtserklärung niedergelegt, zu schwächen oder zu verwässern, wie es die Organisation Islamischer Staaten wünscht. Die deutsche Bundesregierung war eine der wenigen, die hier immer wieder mahnend ihre Stimme erhoben hat. Von hier aus fordern wir die Vereinten Nationen und den UN-Menschenrechtsrat auf, auf die wiederholten Resolutionen, die sich gegen die sogenannte „Diffamierung“ von Religionen (‚Defamation of Religion’) richten, zu verzichten, auch wenn die Beschlüsse derzeit keinerlei Rechtskraft haben. Diese Resolutionen sind von Staaten der Organisation Islamischer Staaten vorgelegt worden, in denen ausschließlich der Islam namentlich erwähnt wird und keinerlei individuelle Rechte angesprochen werden. In diesen Texten geht es keineswegs um wirkliche Religionsfreiheit, sondern darum, die Religions- und Meinungsfreiheit anderer Religionen und nichtreligiöser Menschen einzuschränken. Hier danken wir der Bundesregierung, dass sie gegen diese Resolutionen gestimmt hat. [...]
Wir begrüßen, dass alle Muslime, gerade auch diejenigen türkischer Nationalität oder mit türkischem Mgrationshintergrund, in Deutschland rechtlich und tatsächlich volle Religionsfreiheit genießen. Ich fordere deshalb an dieser Stelle auch alle freundschaftlich gesinnten Muslime, von denen auch heute hier viele bei uns sind, auf, dieser unfreiheitlichen Ideologie zu widerstehen und ihre Landsleute und Politiker in der Türkei und anderen Ländern mit Liebe zu überzeugen, dieselbe Reglionsfreiheit in der Türkei zu gewähren, die sie und wir alle auch in Deutschland genießen. Dies gilt für die islamischen Minderheiten wie den Sufis oder der Ahmadiyya ebenso, wie auch für die alteingesessenen orientalischen sowie jüngeren katholischen und potestantischen Kirchen.  ...
Auch den vielen vielen Christen mit Migrationshintergrund rufe ich zu: Schweigt nicht weiter, bringt euch ein, wir brauchen euch als wertvolle, kraftvolle Mitglieder der Gesellschaft, in den Gemeinden, auch in Vereinen und Kommunen.  «

*Zu der Kundgebung wurde aufgerufen von folgenden Organisationen: Open Doors, Gesellschaft für bedrohte Völker, Internationale Gesellschaft für Menschenrechte, Aktion für verfolgte Christen und Notleidende Deutschland (AVC), Hilfsaktion Märtyrer Kirche (HMK), Bürger für Wahrheit und Dialog Hannover, Christen im Beruf e.V., Aglow International, Israelfreunde Norddeutschland, die Katholische Kirche in der Region Hannover und die Ezidische Akademie Hannover. Dabei waren zusätzlich viele Mitglieder aus verschiedenen Frei- und Landeskirchen Hannovers, u.a. der Evangelischen Elia-Gemeinde Langenhagen, den Baptistengemeinden in Hannover, der Christengemeinde Elim, der Landeskirchlichen Gemeinschaft Edenstrasse, Christus für Hannover (Herrenhausen), der Koptischen Gemeinde Laatzen, der Bekennenden Ev. Gemeinde Hannover so wie der Ezidischen Akademie. Besondere Gäste waren der Koptische Bischof Anba Damian aus Brenkhausen-Höxter, ein Vertreter von Open Doors, Pastor Michel Youssif von der Evangelischen Landeskirchlichen Gemeinschaft Hannover, der iranische Christ Siamak Aminmansour von der HMK, Jens Böning, Stadtratsabgeordneter von „Die Hannoveraner“ und Gerhard Ulrichs von EUSEBIA Missionsdienste aus Hannoversch-Münden so wie viele Migranten, Muslime und Besucher aus dem nicht-christlichen Bereich, die das Anliegen der Kundgebung unterstützen.
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